Artist: Rainer Maria Rilke
Lyrics of Artist: Rainer Maria Rilke
  1. [Lyric] Die Schwestern (Rainer Maria Rilke)

    Sieh, wie sie dieselben Möglichkeiten anders an sich tragen und verstehn, so als sähe man verschiedne Zeiten durch zwei gleiche Zimmer gehn. Jede meint die andere zu stützen, während sie doch müde an ihr ruht; und sie können nicht einander nützen, denn sie legen Blut auf Blut, wenn sie sich wie früher sanft berühren und versuchen, die Allee...Learn More
    miscRainer Maria Rilke
  2. [Lyric] Glücklich die wissen (Rainer Maria Rilke)

    Glücklich, die wissen, daß hinter allen Sprachen das Unsägliche steht; daß, von dort her, ins Wohlgefallen Größe zu uns übergeht! Unabhängig von diesen Brücken die wir mit Verschiedenem baun: so daß wir immer, aus jedem Entzücken in ein heiter Gemeinsames schaun....Learn More
    miscRainer Maria Rilke
  3. [Lyric] Die Liebende (Rainer Maria Rilke)

    Ja ich sehne mich nach dir. Ich gleite mich verlierend selbst mir aus der Hand, ohne Hoffnung, dass ich Das bestreite, was zu mir kommt wie aus deiner Seite ernst und unbeirrt und unverwandt. ... jene Zeiten: O wie war ich Eines, nichts was rief und nichts was mich verriet; meine Stille war wie eines Steines, über den der Bach sein Murmeln...Learn More
    miscRainer Maria Rilke
  4. [Lyric] Das ist die Sehnsucht (Rainer Maria Rilke)

    Das ist die Sehnsucht: wohnen im Gewoge und keine Heimat haben in der Zeit. Und das sind Wünsche: leise Dialoge täglicher Stunden mit der Ewigkeit. Und das ist Leben. Bis aus einem Gestern die einsamste von allen Stunden steigt, die, anders lächelnd als die andern Schwestern, dem Ewigen entgegenschweigt....Learn More
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  5. [Lyric] Du musst nicht bangen Gott. (Rainer Maria Rilke)

    Du musst nicht bangen, Gott. Sie sagen: m e i n zu allen Dingen, die geduldig sind. Sie sind wie Wind, der an die Zweige streift und sagt: m e i n Baum. Sie merken kaum, wie alles glüht, was ihre Hand ergreift, – so dass sie's auch an seinem letzten Saum nicht halten könnten ohne zu verbrennen. Sie sagen mein, wie manchmal einer gern den Fürsten...Learn More
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  6. [Lyric] Abend (Rainer Maria Rilke)

    Der Abend wechselt langsam die Gewänder, die ihm ein Rand von alten Bäumen hält; du schaust: und von dir scheiden sich die Länder, ein himmelfahrendes und eins, das fällt; und lassen dich, zu keinem ganz gehörend, nicht ganz so dunkel wie das Haus, das schweigt, nicht ganz so sicher Ewiges beschwörend wie das, was Stern wird jede Nacht und steigt...Learn More
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  7. [Lyric] Die Liebende Das ist mein Fenster. Eben ... (Rainer Maria Rilke)

    Das ist mein Fenster. Eben bin ich so sanft erwacht. Ich dachte, ich würde schweben. Bis wohin reicht mein Leben, und wo beginnt die Nacht? Ich könnte meinen, alles wäre noch Ich ringsum; durchsichtig wie eines Kristalles Tiefe, verdunkelt, stumm. Ich könnte auch noch die Sterne fassen in mir, so groß scheint mir mein Herz; so gerne ließ es ihn...Learn More
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  8. [Lyric] Das Karussell (Rainer Maria Rilke)

    Jardin du Luxembourg, Paris Mit einem Dach und seinem Schatten dreht sich eine kleine Weile der Bestand von bunten Pferden, alle aus dem Land, das lange zögert, eh es untergeht. Zwar manche sind an Wagen angespannt, doch alle haben Mut in ihren Mienen; ein böser Löwe geht mit ihnen und dann und wann ein weißer Elefant. Sogar ein Hirsch ist da,...Learn More
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  9. [Lyric] Vorfrühling (Rainer Maria Rilke)

    Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung an der Wiesen aufgedecktes Grau. Kleine Wasser ändern die Betonung. Zärtlichkeiten, ungenau, greifen nach der Erde aus dem Raum. Wege gehen weit ins Land und zeigens. Unvermutet siehst du seines Steigens Ausdruck in dem leeren Baum....Learn More
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  10. [Lyric] Der Panther (Rainer Maria Rilke)

    Im Jardin des Plantes, Paris Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden, daß er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt. Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, der sich im allerkleinsten Kreise dreht, ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, in der betäubt ein großer Wille...Learn More
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  11. [Lyric] Die Liebenden (Rainer Maria Rilke)

    Sieh, wie sie zueinander erwachsen: in ihren Adern wird alles Geist. Ihre Gestalten beben wie Achsen, um die es heiß und hinreißend kreist. Dürstende, und sie bekommen zu trinken, Wache und sieh: sie bekommen zu sehn. Laß sie ineinander sinken, um einander zu überstehn....Learn More
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  12. [Lyric] Abschied (Rainer Maria Rilke)

    Wie hab ich das gefühlt was Abschied heißt. Wie weiß ichs noch: ein dunkles unverwundnes grausames Etwas, das ein Schönverbundnes noch einmal zeigt und hinhält und zerreißt. Wie war ich ohne Wehr, dem zuzuschauen, das, da es mich, mich rufend, gehen ließ, zurückblieb, so als wärens alle Frauen und dennoch klein und weiß und nichts als dies: Ein...Learn More
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