Song: Rot und Grau
Year: 2020
Viewed: 68 - Published at: 9 years ago

Ich schlucke blutiges Brot
Es quillt der rote Saft aus Teig und aufgeplatzten Lippen
Rinnt warm den mageren Arm hinab
Und tropft von aufgeschürften Ellenbogen
Hinunter auf schmutzige Dielen
So dass es klingt wie müder Regen in dickflüssigen Pfützen
Manchmal ist ein Klumpen Blut geronnen
Ein jeder Bissen knackt und knirscht wie Knochen junger Vögel
Mein Herz zuckt auf einem verdrеckten Teller
Auf еinem morschen Tisch
Und in meine offene Brust tropft Salz von meinen roten Augen

Ich breche einsam Brot, Wundgrind, Gift und mürber Teig
Schlaflos schon seit Monden
Ein Heim, in dem kein Gast mehr weilt
Und draußen hinter ihres Augenlichts beraubten Fenstern
Würgt die Leere hinter Wegen, die verheert, ungangbar sind
Die schweren, grauen Nebel, die tilgen, was sich nicht bewegt
Geröllbedeckte Hänge hinab
Wo Angst um einen Ausweg fleht
Bevor das Nichts in meine Kammern zieht
Wo man nicht einmal meinen Schatten sieht
Der sich verliert im zähen Dunst

( Nocte Obducta )
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